Kategorie-Archiv: Nina & Sascha

Ein paar Worte zum Abschluss

Es ist unglaublich, unsere Reise ist fast zu Ende, 6 Monate sind seit unserer Abreise vergangen!
Wir haben unseren Traum gelebt und total intensiv genossen. Wir sind fast uebervoll mit unglaublichen Eindruecken, wir haben unbeschreiblich faszinierende Menschen kennengelernt und vor allem koennen wir sagen, das wir alles genau wieder so machen wuerden. Diese Reise war mit Sicherheit die bisher beste Entscheidung unseres Lebens.
Trotzdem sind wir in der letzen Zeit gedanklich eigentlich sehr durcheinander und hin und her gerissen.
Wir freuen uns total auf zuhause, wir koennen es kaum erwarten unsere Familien und Freunde wiederzusehen und endlich wieder unsere Hunde zu knuddeln. Wir freuen uns auf viele Dinge und schauen gespannt auf das was die nahe Zukunft bringt.
Trotzdem sind wir traurig, dass es nun bald vorbei ist, wir haetten Lust nochmal 6 Monate zu reisen und weitere Laender, Kulturen und Menschen kennenzulernen.
Unterm Strich bleibt aber ein unglaubliches Gluecksgefuehl, wir sind tierisch stolz darauf, diesen grossen Schritt trotz aller Konsequenzen wie z.B. der (hoffentlich kurzzeitigen) Arbeitslosigkeit und dem fehlenden Zuhause gegangen zu sein. Wir haben uns etwas erfuellt wovon viele andere nur traeumen und davon werden wir ganz sicher den Rest unseres Lebens zehren. Und natuerlich hat sich auch die Sichtweise auf manche Dinge relativiert, mal schauen wie lange wir in der Lage sind diese Einstellungen im Alltag aufrecht zu halten.
Es ueberwiegt auf jeden Fall die Freude auf zuhause und das ist sicherlich ein ganz wichtiger Punkt, vor allem im Hinblick auf den Wiedereingewoehnungsprozess der bestimmt eine grosse Herausforderung werden wird. Aber auch davor ist uns nicht bange. Viele Menschen haben sich in den vergangenen Monaten als echte Freunde und grosse Hilfe erwiesen bzw. bestaetigt so dass wir dabei sicherlich nicht alleine sein werden.

Zum Schuss bleiben uns nur noch ein paar ganz, ganz wichtige Anmerkungen,

Wir moechten uns bei allen bedanken, die uns die Treue gehalten und immer fleissig unsere Berichte gelesen und kommentiert haben. Es hat uns sehr viel Spass gemacht auf unserer Reise die Kommentare zu lesen und natuerlich war das tolle Feedback sehr motivierend weiter zu schreiben.
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Ausserdem gilt unser Dank dem Kindergarten “Os Hoett” in Sevelen, ohne die Bereitschaft Nina nach unserer Rueckkehr wieder in ihrem alten Job arbeiten zu lassen haetten wir diese Reise ganz sicher nicht unternommen.

Weiterhin moechten wir uns bei meinen zukuenftigen Schwiegereltern 🙂 bedanken, es war ein ganz, ganz wichtiger Punkt zu wissen, dass der Commander und die Hexe waehrend unserer Abwesenheit in sehr guten Haenden sind und perfekt betreut werden. Ohne diese Gewissheit waeren wir definitiv auch nicht gefahren.

Ein ganz besonderer Dank geht an meine Eltern. Wir konnten unsere Traumreise auch deshalb in vollen Zuegen geniessen, weil wir zuhause zwei Menschen hatten die uns in allen Dingen komplett den Ruecken frei gehalten haben ohne Ruecksicht auf eigene Befindlichkeiten und Probleme. Eigentlich fehlen mir die Worte um diese Unterstuetzung angemessen zu wuerdigen…

Gereist sind wir zwar zu zweit aber nur gemeinsam mit vielen anderen konnten wir uns diesen Traum erfuellen, auch das wird uns sicherlich immer in dankbarer Erinnerung bleiben.

Bis bald, wir freuen uns auf EUCH:-)

Thailand

Leider koennen wir im Augenblick keine Bilder hoch laden.

Fuer unsere letzte Station haben wir uns bewusst Thailand ausgesucht, wir wollten noch einmal die schoensten Orte unseres letzten Thailand-Urlaubs besuchen (mit den bekannten Hintergedanken:-)) und vor allem wollten wir zum Abschluss noch einmal reisen ohne uns fast taeglich neu orientieren und organisieren zu muessen.
Entsprechend war Chiang Mai, die zweitgroessten Stadt Thailands hoch oben im Norden unser erstes Ziel. Neben unzaehligen wunderschoenen buddhistischen Tempeln gibt es hier jeden Abend einen Nachtmarkt den wir uns unbedingt noch einmal anschauen wollten. Der Markt entspricht so richtig unserem Geschmack, typisch asiatisch, richtig wuselig, viele Garkuechen, Krimskrams,… einfach nett und sehenswert.
Wir waren auch wieder in der kleinen Bar, die wir damals zu Weihnachten so sehr genossen haben. Es war zwar nicht enttaeuschend aber es fehlte einfach das Besondere das uns damals so sehr gepackt hat.
Es ist halt schwierig solche Highlights noch einmal zu erleben aber trotzdem haben wir die Tage in Chiang Mai sehr genossen.

Von Chiang Mai aus ging es nach Sukhothai, hierzu kann ich eigentlich gar nicht viel sagen, ausser den Dingen die ich bereits in einem frueheren Bericht geschrieben habe. Es war einfach fantastisch und unvergesslich:-)

Nach Sukhothai gab es fuer uns nur noch ein Ziel, zum Strand und abschalten!!! Hierfuer haben wir uns die Insel Koh Chang ausgesucht. Auf dem Weg zu unserem Erholungsurlaub mussten wir erst einmal einen Zwischenstop in Bangkok einlegen. Hier haben wir dann auch Felix aus Dresden kennengelernt, wieder mal ein junger Student mit dem wir ein paar Tage durch die Gegend gefahren sind. In Koh Chang hat sich dann noch Julia aus Leipzig unserer kleinen Gruppe angeschlossen. Wir haben uns zwei nette kleine Bungalows auf Koh Chang gemietet und die tolle Gegend genossen, u.a. haben wir uns Kajaks geschnappt und eine vorgelagerte kleine Insel angesteuert. Das war fuer uns zwei aber auch die einzige anstrengende Betaetigung, ansonsten haben wir uns auf unseren kleinen Bungalow und den Strand beschraenkt. Wir hatten keine Lust mehr auf Erkundungstouren und weitere Wasserfaelle. Julia und Felix haben mit einem Mofa die Gegend erkundet waehrend wir faul am Strand gelegen haben.

Nach unserer gemeinsamen Zeit in Kae Bae sind wir zwei noch weiter gefahren zum White Sand Beach, ein herrlicher Strand der seinem Namen alle Ehre macht. Wir hatten einen Bungalow direkt am Strand und haben einfach nur richtig ausgespannt. Wir sind dermassen ueberladen mit Eindruecken und Erlebnissen, dass wir nur noch faul am Strand liegen wollten und das haben wir dann auch noch fuer 1 Woche getan.

Mittlerweile sind wir wieder in Bangkok, einer Stadt in der wir uns richtig wohl fuehlen. Wir sind wieder in der kleinen Gasse untergekommen wie vor einigen Monaten, viele Bars, Pups, Garkuechen, unzaehlige andere Backpacker, zentral gelegen,…

Hier geniessen wir noch mal unsere letzten Tage bevor es in Kuerze nach Hause geht.
Und vielen Dank an die Familie Schlie, die Cocktails waren hervorragend:-), wir haben natuerlich auf euer Wohl getrunken, das habt ihr hoffentlich gemerkt, das Bild dazu reichen wir natuerlich nach!!!!!

Vietnam – Der Sueden

Hue, die erste Station in Sued-Vietnam, liegt in der Naehe der ehemaligen entmilitarisierten Zone. Waehrend des Vietnmkrieges sollte dieser Bereich, wie der Name schon sagt, frei von allen militaeriscehn Aktivitaeten sein. Tatsaechlich aber haben die blutigsten Schlachten des Krieges hier stattgefunden.
Wir haben uns zu fuenft ein Auto inkl. Fahrer gemietet und sind zu den markantesten Ueberbleibseln gefahren. Am imposantesten sind sicherlich die Vin Moc-Tunnel. Diese dienten den nordvietnamesischen Soldaten als Versteck und vielen Dorfbewohnern als Schutz vor den Fliegerbomben. Die Tunnel gehen bis zu 23m tief und ein Teil davon ist fuer Touristen frei zugaenglich. Vin Moc ist nicht so stark frequentiert wie die bekannteren Cu Chi Tunnel bei Saigon, dementsprechend kann man fast alleine durch die spaerlich beleuchteten Gaenge kriechen und bekommt zumindest ein wenig von der bedrueckenden Atmosphaere mit die hier einmal geherrcht haben muss.

 

Meine 4 Zivis in den Vin Moc-Tunneln

Weiter unten im Tunnel haben wir dann das so ziemlich ekelhafteste Vieh gesehen das uns auf der Reise begegnet ist, selbst Joris, der normalerweise jedes Insekt anfassen wollte und in einige (frittierte) auch reingebissen hat, wollte dem Vieh nicht zu nah kommen. So ein Exemplar haben Nina und Dagmar dann auch noch ueber ihren Koepfen gesehen, nur Sekunden bevor tief im Innern des Tunnelsystems das Licht ausgefallen ist, da war dann natuerlich grosser Alarm im Zauberwald angesagt:-)!
Letztendlich haben wir mit Hilfe unserer Kameras aber problemlos den Ausgang gefunden und unterm Strich hat das rumstreunen in den Tunneln richtig Spass gemacht und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

gefuehlt ca. 1,5m gross, waren aber eher 15 cm - richtig ekelig!!!

 

Die weiteren Stationen waren im Vergleih dazu eher unspannend, hier wird in den Prospekten deutlich mehr versprochen als letztendlich zu sehen ist. Wenn man sich allerdings die traumhaft schoene Landschaft anschaut und sich vorstellt was vor ueber 40 Jahren hier passiert ist wird einem ganz anders.

Darueber hinaus bietet Hue mit der ehemaligen Kaiserresidenz und vor allem mit den Kaisergraebern sehr interessante Sehenswuerdigkeiten. Auch wenn diesen Staetten der ganz grosse Glanz mittlerweile fehlt laesst sich doch sehr gut erahnen wie prunkvoll und verschwenderisch reich die Kaiser ihre Palaeste und Graeber selbst entworfen und gebaut haben.

Von Hue aus ging es nach Hoi An, einer absoluten Perle unter den vietnamesischen Staedten. Aehnlich wie Luang Prabang in Laos wurde Hoi An noch rechtzeitig zum Weltkulturerbe erklaert so dass auch hier zumindest die Altstadt am Fluss nur nach strengen Richtlinien restauriert werden darf, die kleinen Gassen mit den unzaehligen Schneider-Laeden sehen richtig gut aus.
Die meisten Touristen geniessen in Hoi An einfach nur das tolle Ambiente, schlendern durch die Gassen und lassen sich ein paar massgeschneiderte Klammotten anfertigen und genau das haben wir auch getan.

Still gestanden zum Mass nehmen

Hier hat sich auch leider unsere kleine Reisegruppe getrennt da wir dann doch ein wenig mehr Zeit hatten als die Anderen.

Auf Empfehlung unseres Tauchguides Ricardo von der alten Bohrinsel, der fuer 2 Jahre als Guide in Vietnam gearbeitet hat, haben wir auf unserem Weg nach Saigon einen kurzen Zwischenstop in Nha Trang eingelegt, dem Tauchmekka Vietnams, um die dortige Unterwasserwelt zu erkunden. Dank Ricardo haben wir nicht nur einen besseren Preis bekommen sondern auch als Guide “Ahn the man”, der Typ hat unfassbare 25.000 Tauchgaenge auf dem Buckel, war frueher ein Marinetaucher und gilt als erfahrenster Taucher in ganz Vietnam. Ahn weiss natuerlich genau wo alles zu finden ist und hat uns mal wieder ein paar unglaubliche Kreaturen gezeigt die wir vorher noch nie gesehen haben, unter anderem einen Knurhahn!

Ein Knurhahn, klingt komisch, ist aber so!

Der Zwischenstop hat sich auf jeden Fall gelohnt aber es ist eher ein Tauchrevier bei dem man nach 3 Tagen schon alles gesehen hat und sich die Spots sehr aehneln so dass wir sicherlich zum tauchen nicht nochmal nach Vietnam zurueckkehren werden.
Darueber hinaus ist Nah Trang unglaublich haesslich, die Strandpromenade ist voll mit riesigen Hotelbunkern, hier verbringt u.a. die vietnamesische Mttelschicht ihren Sommerurlaub.

Die letze Station in Vietnam war Ho-Chi-Minh-Stadt (so lautet der offizielle Name), besser bekannt als Saigon. Der offizielle Name ist nicht sonderlich beliebt, trotz der Heldenverehrung fuer Onkel Ho welche dem Sueden aber eher aufgezwungen wird. Entsprechend findet man praktisch ueberall den Namen Saigon, sogar auf den Fahrplaenen der staatlichen Eisenbahn.

Hanoi ist zwar die Hauptstadt Vietnams, das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum ist aber eindeutig Saigon. Elegante Shopping Malls neben praechtigen 5-Sterne Hotels und Bank-Wolkenkratzer, das einfache Backpacker-Zentrum mit dem typisch asiatischen Flair, den Garkuechen und Souvenirlaeden, ein grosser asiatischer Markt auf dem jede Art von Ware angeboten wird,… Saigon ist extrem vielfaeltig und interessant.

Sitz des Zentralkommitees in Saigon

Aktuell leben im Grossraum Saigon ca. 10 Mio. Menschen, Schaetzungen gehen davon aus, dass es bald 15 Mio. sein werden. Da es nicht mal im Ansatz ein funktionierendes Nahverkehrssystem gibt, es fahren lediglich ein paar altersschwache Busse durch die Gegend, bewegen sich die Leute mit Mofas fort. Davon gibt es hier ca. 5 Mio. Stueck, entsprechend ist hier auch der Strassenverkehr, der absolute Wahnsinn, alle Strassen sind im Grunde genommen immer verstopft. Wenn man sich mal an eine Kreuzung stellt und beobachtet, wie sich der Mob von Motorradfahrern an einer roten Ampel sekuendlich vergroessert traut man seinen Augen nicht. Aber irgendwann kommt dann der unvermeidliche Augenblick und man muss die Strasse ueberqueren. Die ersten Male sind wir tausend Tode gestorben aber mit ein wenig Uebung ist es eigentlich ganz einfach. Der Trick besteht darin einfach zu laufen ohne sich uzuschauen oder stehenzubleiben. Der gemeine Motorradfahrer geht davon aus, dass man laeuft und umkurvt einen entsprechend. Stehenbleben ist im Hirn der Mofa-Rowdys nicht abgespeichert und kann bei dem gemeinen Fussgaenger zu schweren Verletzungen fuehrer. Wenn man das einmal verinnerlicht hat ist es ganz einfach aber wir freuen uns schon auf ein Land in dem eine rote Ampel und ein Zebrastreifen noch eine Bedeutung haben, ist auch eindeutig besser fuers Herz:-).

Alles in allem hat uns Saigon aber sehr, sebr gut gefallen.

Naechste und vor allem letzte Station unserer Reise war und ist Thailand, wie immer mehr dazu in einem separaten Bericht.

Vietnam – Der Norden

Die Hauptstadt Hanoi war unsere erste Station in Vietnam.
Die Stadt ist aus Sightseeing-Sicht eine Reise wert. Neben einer grossen, imposanten Kirche gibt es natuerlich auch hier unzaehlige Tempel die es zu besichtigen lohnt und mitten in der Altstadt liegt ein grosser See mit dem Schildkroetenturm um den herum sich der groesste Teil des oeffentlichen Lebens in Hanoi abspielt.

Der Schildkroetenturm

Zwei Orte sind uns besonders in Erinnerung geblieben, zum einen das ehemalige Kriegsgefangenen-Gefaengnis, genannt Hanoi Hilton und das Ho-Chi-Minh-Mausoleum.
Das Hanoi Hilton, welches von den Franzosen fuer die Inhaftierung vietnamesischer Wiederstandskaempfer erbaut wurde,  liegt mitten in der Stadt. Beruehmtester Insasse war der ehemalige republikanische Praesidentschaftskandidat John McCain.

Der Pilotenanzug von John McCain

Der Grund warum uns das Gefaengnis in Erinnerung bleiben wird ist die unfassbar subjektive und geschichtlich bekanntlich falsche  Darstellung der Umstaende. Waehrend der franzoesischen Besatzung, und das entspricht noch den Tatsachen, sind Vietnamesen brutalst gefoltert und ermordert worden was auch sehr anschaulich gezeigt wurde. Diese realistische Darstellung aendert sich abrupt mit der Zeit in der die amerikanischen Piloten hier inhaftiert wurden. Uralte Schwarz/Weiss-Filme laufen als Propaganda und stellen das Gefaengnis als Ort der Freude und Inspiration dar. Es wird gezeigt, dass die Amerikaner Weihnachten feiern durften, Gechenke und nur das beste Essen bekommen haben, mit den Waertern rumalbern und aehnliches. Die ganze Aufmachung erinnerte stark an die Wochenschau-Filme im dritten Reich. Vor dem Hintergrund, dass die tatsaechliche Geschichte dieses Gefaengnisses bekannt ist wirkt das Ganze extrem albern und verachtend.

Der Ho-Chi-Minh-Komplex ist fast schon ein schoener Ort wenn es dort nicht das Mausoleum mit einer praeparierten Mumie geben wuerde. Erbaut unmittelbar neben Onkel Hos wirklich ansehnlichem ehemaligen Wohn- und Regierungssitz vermittelt das Mausoleum einen morbiden Sowjetcharme dem man sich aber trotzdem nur sehr schwer entziehen kann.

Das Ho-Chi-Minh-Mausoleum

Es gibt strenge Verhaltensregeln deren Einhaltung genauestens ueberwacht werden. Die Haende duerfen nicht in die Tasche gesteckt oder vor bzw. hinter dem Koerper verschraenkt werden sondern muessen seitlich runterhaengen. Darueber wacht eine Horde von Soldaten in schneeweissen Uniformen und mit viel Lametta auf der Brust die ueberall verteilt sind. Wenn man auch noch die Sicherheitsschleusen, wo man Taschen, Kameras, etc. abgeben muss, hinter sich gebracht hat reiht man sich in eine endlose Schlange ein um durch das Mausoleum geschleust zu werden. Das Mausoleum ist ein unfoermiger, schwarzer Betonklotz im Sowjetbaustil. Innen ist es natuerlich auch sehr duester und wenn man dann um die Ecke biegt liegt dort aufgebahrt Ho-Chi-Minh unter total unnatuerlichem weissen Kunstlicht was den Koerper vollkommen waechsern und gespenstisch ausehen laesst. Um ihn herum stehen absolut reglos 4 ebenfalls in schneeweisse Uniformen gekleidetet Soldaten, der gesamte Rest in der Halle ist dunkel bzw. schwarz. Da es auch nicht erlaubt ist auf dem Rundgang um die Mumie stehen zu bleiben dauert dieser bizarre Anblick nur wenige Sekunden. Das ganze Ambiente ist alles andere als schoen aber trotzdem total faszinierend und nachhaltig beeindruckend.

Weniger beeindruckend sind die Menschen in Hanoi. Wir haben waehrend unserer gesamten Reise eigentlich keine unfreundlicheren Menschen getroffen. Viele Touristen haben uns im Vorfeld gewarnt und auch waehrend unserer Zeit in Vietnam haben wir von fast allen Leuten die gleichen Aussagen gehoert. Mittlerweile koennen wir das auch bestaetigen. Wir haben uns absolut nicht willkommen gefuehlt sondern waren eher notwendiges Uebel. Je weiter man aber nach Sueden kommt desto netter werden die Menschen.

Aber das Essen war prima:-)

In Hanoi haben wir dann auch noch unsere kleine Reisegruppe mehr als verdoppelt. Wir haben Dagmar, Joris und Ben kennengelernt, drei junge Studenten aus Koeln und Bonn mit denen wir fuer einige Tage durch die Lande gezogen sind. Die gemeinsame Zeit hat uns richtig viel Spass gemacht und ich alter Sack hatte so auch noch praktischerweise 4 Zivis die sich um mich gekuemmert haben, und das auch noch ohne Pflegestufe…

Von Hanoi aus wollten wir eigentlich gemeinsam zur Halong-Bucht bzw. zur Insel Cat Ba. Da allerdings in Vietnam gerade Schulferien waren sind solche Orte vollkommen ueberlaufen so dass wir uns auf den Weg nach Ninh Binh gemacht haben. Von hier aus kann man in einem Tagesausflug die als kleine Halong-Bucht bezeichnete Flusslandschaft bestaunen. Dieser Ausflug war absolut fantastisch. In einem kleinen Boot, bei dem die Ruder mit den Fuessen bedient werden, faehrt man mitten durch Seegrasfelder und vorbei an einer bizarren Felslandschaft. Aber auch so Kleinigkeiten wie Ziegen die in schwindelerregenden Hoehen und auf unfassbar schmalen Felsvorspruengen ihre Nahrung suchen, haben zu einem rundum gelungenen Ausflug beigetragen.
Mehr zufaellig haben wir nach der Bootsfahrt noch einen kleinen Tempelberg bestiegen, der Ausblick von dort oben auf die Landschaft war atemberaubend schoen.

Ganz schoen schoen, oder?

In Nordvietnam haben wir uns anschliessend nicht laenger aufgehalten, unser erstes Ziel im Sueden war die alte Kaiserstadt Hue, dazu bald mehr-

Sie hat JA gesagt:-)

Was schreibt der Typ denn da? Was ist das denn fuer eine komische Ueberschrift? Die werden doch wohl nicht etwa…!!!

Fuer manche kommt es vielleicht ueberraschend, andere werden eher sagen na endlich, wieder andere halten uns evtl. fuer zu jung um uns ewig zu binden:-)!

Wie dem auch sei, ich habe Nina einen Heiratsantrag gemacht und zum Glueck hat sie den auch angenommen.

Nina ist jetzt also auch offiziell „Frau Fischer in Lauerstellung“!!!!

Fuer die Romantiker, gefragt habe ich Nina am Happy Buddha in Sukhothai, einer unserer absoluten Lieblingssehenswuerdigkeiten, hier waren wir vor 1 1/2 Jahren schon mal und das schien mir genau der richtige Ort, zumal Nina es jetzt seit 6 Monaten Tag und Nacht mit mir aushaelt und noch immer nicht genervt von mir ist.

Achim, als alter Traditionalist wollte ich eigentlich vor unserer Traumreise noch um die Hand deiner Tochter anhalten aber das hat  sich leider nicht mehr ergeben, ich hoffe wir kriegen nachtraeglich noch deinen Segen.

Marion/Werner, es gibt fuer uns natuerlich nur einen Ort an dem es die richtigen Verlobungsringe gibt, deshalb habe ich den Antrag ohne Schmuck gemacht, aber auch das werden wir natuerlich zu gegebener Zeit bei Euch nachholen.

Wir geniessen jetzt noch die letzten Tage unserer Reise und relaxen am Strand, wie ihr euch sicher vorstellen koennt geht es prima und das grinsen ist noch mehr als sonst nicht mehr aus unserem Gesicht zu kriegen.

Laos – Vientiane, Vang Vieng und Luang Prabang

Von Pakse aus ging es zuerst mit dem Sleeping Bus nach Vientiane, der laotischen Hauptstadt. Wie so viele andere Staedte auch ist Vientiane nicht der Rede wert. Schon zu gross um noch ein charmantes Flair zu verspruehen und zu klein und marode um interessant zu sein.
Auffaellig sind die vielen Baustellen in der Stadt so dass sich das Gesicht von Vientiane in den naechsten Jahren sicherlich noch drastisch veraendern wird, ob zum positiven bleibt abzuwarten.

Interessant ist lediglich der Buddha-Park ausserhalb der Stadt! Hier hat ein Moench in den 1950er-Jahren skurrile Wesen aus der hinduistisch-buddhistischen Mythologie und der laotischen Sagenwelt ausgestellt. Neben einem riesigen liegenden Buddha faellt ein Nyak-Waechterriese auf der eine menschliche Frau entfuehrt (hat ein wenig was von King Kong), ein dreikoepfiger Elefant der die drei laotischen Koenigreiche darstellt und ein grosser Frosch der den Mond verschlingt. Hoert sich komisch an, ist aber so:-)!

Panoramasicht auf den Buddha-Park

Der Park ist nicht sonderlich gross so das alle paar Meter ein neues Wesen zu besichtigen ist, sehr faszinierend.

Naechstes Ziel auf der Reise war nach langem ueberlegen Vang Vieng. Der Ort ist hauptsaechlich beruehmt fuer das sogenannte Tubing und ein absoluter Anziehungspunkt fuer junge Backpacker, also nicht mehr fuer uns:-)! Wir hatten zwar auch Lust auf Tubing aber wir waeren den weiten Weg nur dafuer nicht gefahren. Nachdem wir aber von der schoenen Natur und den vielen Kalksteinhoeheln gehoert haben die man dort besichtigen kann haben wir uns entschlossen die lange Fahrt auf uns zu nehmen.

VV liegt in einem Tal und ist umgeben von einer traumhaft schoenen Kulisse aus Kalksteinfelsen und Reisfeldern. Die Fahrt mit dem Bus hat uns ein paar fantastische Ausblicke beschert die man eigentlich mit Worten nicht beschreiben kann. Diese Bilder haben uns noch einmal sehr deutlich gemacht, dass Laos landschaftlich das fuer uns schoenste Land in Suedostasien ist.

Rund um Vang Vieng

Mit Schoenheit hat die Stadt VV allerdings rein gar nichts zu tun, unfassbar haesslich, Restautrant neben Hotel neben Souvenirshop neben Restaurant neben…Dagegen ist die Strandpromenade in El Arenal eine praechtige Augenweide.
Also hiess es auch hier ab aufs Motorbike, wir hatten ja schon Uebung, und raus in die Natur. Hier hat sich schon nach wenigen Minuten gezeigt, dass der Stop genau die richtige Entscheidung war. Die Strasse ging immr am Fluss entlang, dahinter die traumhaften Kalksteinfelsen und riesige Reisfelder, besser als in jedem Rosamunde Pilcher-Roman;-)!
An einigen Hoehlen haben wir dann noch einen Zwischenstop eingelegt. Da zu diesem Zeitpunkt auch hier noch Nebensaison war konnten wir in der Tham Pha Thao-Hoehle mal wieder alleine auf Besichtigungstour gehen. Ein unterirdischer  Fluss hat einen 2km langen Stollen in den Fels gegraben den man jetzt erkunden kann. Bewaffnet nur mit einer Taschenlampe und Fotoapparat kamen wir uns mal wieder vor wie Indiana Jones.

In der Water-Hoehle, unserem zweiten Halt, gibt es den o.g. Fluss noch. Hier setzt man sich in einen LKW-Reifen und zieht sich an einem Seil durch das kalte Wasser und die dunklen Gaenge. Eine sehr lustige Angelegenheit, vor allem da wir erst anschliessend erfahren haben, dass auch Wasserschlangen dort unten leben.

Im Hintergrund der Zugang zur Water-Cave

Am dritten Tag haben wir uns dann dem Tubing gewidmet! Man laesst sich in einem LKW-Reifen sitzend den Fluss entlang treiben, geniesst das tolle Panorama und kann alle paar Meter an einer Bar halten und gemuetlich ein paar Beerlao trinken oder eben weitertreiben.

Wir treiben also ganz gemuetlich im Wasser als vor uns die Mutter aller Wasserrutschen auftaucht.
Der TUEV haette die Haende ueber dem Kopf zusammengeschlagen und das Teil vermutlich ohne Vorankuendigung gesprengt, viel zu lang, viel zu hoch und eher als Katapult zu nutzen. Also hiess es fuer uns – nichts wie rauf!!!!!!

Was soll ich sagen, das Teil war der Hammer, unten findet ihr zwei Videos die einen kleinen Eidruck vermitteln…

Katapultrutsche1

Katapultrutsche2

Allerdings habe ich den Spass teuer bezahlt, ich bin etliche Male runtergerutscht und da ich meinen Ex-Koerper leider nicht wirklich unter Kontrolle hatte bin ich immer zuerst mit dem hinteren linken Oberschenkel auf das Wasser geknallt.

Zum Glueck kein dauerhaftes Souvenir

Ich konnte schon am selben Tag nicht mehr richtig laufen und am anderen Morgen schimmerte der gesamte Oberschenkel in vielen schoenen Farben aber was solls, das war es auf jeden Fall wert!

Wir haben uns anschliessend gemuetlich wieder zurueck ins Dorf treiben lassen, allerdings fing es an wie aus Eimern zu schuetten, war zum Glueck nicht kalt so dass es eher amuesant war im stroemenden Regen in einem LKW-Reifen zu haengen.
Kurz vor Schluss habe ich dann aber noch eine Werner Mueller Gedaechtnisa…-Bremse hingelegt. Der Fluss fuehrte relativ wenig Wasser, mein Schwerpunkt bzw. mein verlaengerter Ruecken hingen recht tief im Wasser und leider habe ich Felsformation in der trueben Bruehe nicht sehen koennen so dass ich aufgrund der Stroemung schoen ueber die Felsen gehuepft bin. Nina ist vor lachen fast aus dem Reifen gefallen waehrend ich versucht habe da irgendwie heil wieder raus zu kommen.

Unser Ausflug nach VV hat sich also auf jeden Fall gelohnt. Von dort ging es wieder per Bus weiter nach Luang Prabang.

Luang Prabang ist eine der schoensten Staedte in Suedostasien. Bevor die grossen Hotelketten die Moeglichkeit hatten mit den haesslichen Bauten im Spanien-Stil die Gegend zu verschandeln wurde LB zum Glueck zum Weltkulturerbe erklaert so dass der urspruengliche Charakter des Ortes erhalten blieb. Die kleinen Haeusschen sind zwar renoviert worden aber gemaess strenger Regularien so dass es trotzdem teilweise noch so aussieht als waere die Zeit stehen geblieben.

Dazu kommen noch unzaehlige Kloester und Tempel mit reichen Verzierungen und vielen wunderschoenen Buddha-Statuen, langweilig wurde uns also absolut nicht!

Der Almosengang der Moenche - sehr beeindruckend

Besonders schoen ist der allmorgendliche Almosengang der Moenche, um 05.30h stroemen hunderte Moenche in ihren charakteristischen Gewaendern aus den Kloestern und sammeln auf den Strassen die Gaben der Glaeubigen ein. Die Gassen sind voll von knieenden Menschen die auf die Moenche warten um ihnen z.B. Reis zu spenden.
Das Betteln hat hier aber nichts mit unserer herkoemmlichen Definition von betteln zu tun. Im Buddhismus gibt es sechs Paradiese die ein Buddhist erreichen muss bevor er ins Nirvana kommt. Um die jeweils naechste Stufe zu erreichen sind viele gute Taten notwendig so dass die Glaeubigen dank bar dafuer sind den Moenchen geben zu duerfen. Dies zahlt schliesslich auf ihr Gute-Taten-Konto ein und bringt sie dem Paradies im naechsten Leben ein wenig naeher.

Dieses Schauspiel wiederholt sich jeden Morgen aber wir haben es nur einmal geschafft soooo frueh aufzustehen:-)!

Nachdem wir ja in unserem letzen Bericht vom bis dahin schoensten Wasserfall geschwaermt haben wurde dieser in LB sogar noch bei weitem uebertroffen. Der Kuang Si-Wasserfall stellt alle bisher gesehenen in den Schatten. Nachdem das Wasser aus ca. 50m Metern in die Tiefe gerauscht ist fliesst es ueber verschiedene Plateaus und Felsenpools weiter. Das Wasser ist so blau wie in der Karibik, dazu Urwaldvegetation, Felsformationen und unzaehlige Schmetterlinge, ein unvorstellbar schoenes Fleckchen Erde.

Swimmingpool am Kuang Si-Wasserfall

 

Wir sind gleich an zwei Tagen hingefahren um einfach nur den Anblick zu geniessen und in einigen der frei gegebenen Pools zu schwimmen.

Am zweiten Tag, als wir gemuetlich im Wasser gelegen haben, hat Nina dann eine grossen Mann mit blonder Lockenmaehne am Wasserfall gesehen und meinte das war Thomas Gottschalk. Ich hab das naturlich verneint und argumentiert, dass der wohl kaum nur in Begleitung eines jungen Mannes und ohne Leibwaechter mitten im tiefsten Laos an einem Wasserfall herumlaeuft.
Einen Tag spaeter, als wir vom Luang Prabang International Airport (hoert sich gross an, ist aber total winzig) weitergeflogen sind nach Hanoi kommt ploetzlich wieder dieser grosse blonde Typ an, unfassbar haesslicher Anzug und den Hut tief ins Gesicht gezogen, die Fahrer die ihn zum Flughafen gebracht haben wollten Fotos und dann tauchte auch ploetzlich noch die unverwechselbare Ehefrau auf und uns bzw. mir wurde klar, dass uns tatsaechlich Thomas Gottschalk gegenueber stand und er es auch war der am Wasserfall voellig entspannt und zwanglos mit seinem Sohn rumgelaufen ist. Leider haben wir beide nicht geschaltet und ein Foto gemacht weil wir voellig baff waren TG im letzen Kaff am kleinsten Flughafen unserer gesamten Reise mitten unter all den anderen Touristen gesehen zu haben. Wir haben uns hinterher maechtig geaergert diese Chance verpasst zu haben, das Foto waere ein tolles Souvenir gewesen.

Am Tag unseres Abflugs hat ein Unwetter ueber LB gewuehtet und wir haben uns schon darauf gefasst gemacht, dass der Flug gestrichen wird. Als es dann hiess, dass auf jeden Fall geflogen wird aber mit deutlicher Verspaetung wurde uns ein wenig mulmig zumal es sich nur um eine kleine Maschine von Vietnam Airlines handelte. Wir haben alle paar Minuten bange Blicke gen Himmel geworfen und gehofft, dass das Unwetter doch endlich aufhoert aber wirklich gut wurde es nicht mehr. Mit 4 Stunden Verspaetung sind wir dann los und wir haben uns auf den schlimmsten Flug aller Zeiten vorbereitet aber letztendlich war es zum Glueck ein unfassbar ruhiger Flug so dass wir entspannt in Vietnam angekommen sind, der vorletzten Station unserer Reise.

Laos – 4000 Islands und Pakse

Nachdem wir in Kambodscha noch einige Tage in Banlung die tolle Gegend angeschaut haben ging es weiter nach Laos, aehnlich wie bei Kambodscha haetten wir uns vor ein paar Jahren auch nicht vorstellen koennen dieses Land mal zu besuchen.

Waehrend uns in Kambodscha vor allem die Freundlichkeit der Menschen nachhaltig beeindruckt hat war es in Laos die unglaublich schoene Natur. Aus landschaftlicher Sicht ist Laos das wahrscheinlich schoenste Land in Suedostasien.

Begonnen haben wir auf Don Det, einer kleinen Insel im Mekong die zur Gruppe der 4000 Islands gehoert. Wir haben einen Platz zum ausspannen, lesen und rumhaengen gesucht und den absolut idealen Ort dafuer gefunden. Wir haben einen winzigen “Bungalow” direkt am Ufer des Mekong gemietet fuer sage und schreibe 4 US-Dollar mit herrlicher Aussicht und 2 Haengematten auf der Terrasse. Um die Ecke war ein kleines Restaurant mit hervorragendem Essen, es war Nebensaison und entsprechend wenig los, die Uhren liefen noch langsamer als in Laos ohnehin schon,…
Wir haben uns fuenf Tage fast kaum aus der Haengematte erhoben. Lediglich eine winzig kleine Radtour zum oertlichen Wasserfall hat das Faulenzen unterbrochen.

Die Aussicht aus der Haengematte!!!!

Besonders schoen war es, in der Haengematte liegend die abendlichen Gewitter am Horizont zu bestaunen, natuerlich mit einer kuehlen Flasche Beerlao in der Hand, herrlich gemuetlich!!!!

Unsere Hauptbeschaeftigung:-)

Nach fuenf Tagen faulenzen wurde es dann aber auch wieder Zeit weiterzuziehen, uns wurde ein wenig langweilig. Naechste Station war die Stadt Pakse. Die Stadt selber ist unfassbar uninteressant aber der ideale Ausgangspunkt fuer Ausfluege zum Bolaven-Plateau.
Dort ist das groesste Kaffee- und Tee-Anbaugebiet in Laos aber was noch viel wichtiger ist sind die vielen Wasserfaelle die man bequem bei einem Tagesausflug erreichen kann.

Tagesausfluege per organisierter Tour waren uns zu teuer und vor allem zu voll, also hiess es Motorbike leihen!!! Ich musste erst 37 Jahre werden um das erstemal selber auf einem motorisierten Zweirad zu fahren, dazu noch die Kaethe auf dem Sozius und zwei viel zu kleine Helme, war sicherlich ein sehr komisches Bild.

An sich hat auch alles gut geklappt, allerdings sind wir nach wenigen Metern Fahrt von der Verkehrspolizei gestoppt worden, zuerst dachte ich wir sehen einfach zu bescheuert aus um weiterfahren zu duerfen aber dann ging es los mit der typisch asiatischen Abzocke.

Born to be wild oder Easy Rider fuer Ganzspaetaussiedler:-)????

Das sagen zwar alle „Kriminellen“ aber wir haben definitiv nichts gemacht. Wir standen an einer roten Ampel, alleine das war wahrscheinlich schon verdaechtig, angeblich auf der Rechtsabbiegerspur und nicht auf der Geradeausspur. Mein Hinweis, dass keine Markierungen auf der Strasse sind und auch wir Touristen nicht hellsehen koennen hat den Polizisten mal gar nicht gestoert aber wir waren trotzdem nicht bereit 8$ zu bezahlen.
Kurz danach wurden 2 weitere Touristen, jeder auf einem eigenen Motorrad fuer das gleiche Vergehen angehalten, die beiden kannten das Prozedere schon und haben auf die Mitleidstour („wir brauchen doch noch Geld fuer Essen“) die Strafe runtergehandelt.
OK, so laeuft der Hase also, entsprechend haben wir dann nur die Haelfte der runtergehandelten Strafe akzeptiert, schliesslich hatten wir ja auch nur ein Motorrad. Damit waren alle Beteiligten zufrieden, die Schupos hatten wohl an diesem Tag genug Geld fuer die Ausbildung der Kinder und ein paar Dosen Bier eingesammelt so dass wir wieder unseres Weges ziehen durften.
Das sollte man mal in Deutschland versuchen aber hier in Asien ist das Alltag.

Der Rest der Tour war fantastisch, grandiose Aussicht ueber die Ebene und herrliche Wasserfaelle, einer davon, naemlch der Yuang-Wasserfall inkl. Regenbogen, war der Schoenste den wir bis dahin jemals gesehen haben.
So hat sich der Zwischenstop in Pakse definitive gelohnt….

Von dort sind wir weiter hoch in den Norden gereist und zwar nach Vang Vieng und Luang Prabang, doch dazu in Kuerze mehr.

Kambodscha – Angkor

Die Tempelanlage von Angkor, ein absoluter Hoehepunkt unserer Reise. Aehnlich wie z.B. beim Taj Mahal werden wir die Gaensehaut beim ersten Anblick von Angkor Wat sicherlich nicht mehr vergessen. Schon unzaehlige Male im Fernsehen und Buechern gesehen ist es ein unbeschreibliches Gefuehl wenn man dann tatsaechlich davor steht.
Angkor Wat ist zwar der umgangssprachliche Name fuer das gesamte Areal aber der Tempel Angkor Wat nimmt nur einen kleinen Teil davon ein.

Ein Meisterwerk - Angkor Wat

Wir haben uns am ersten Tag Fahrraeder gemietet um einen ersten Eindruck zu gewinnen und sind also erst einmal fleissig die ca. 7 km bis Angkor Wat geradelt. Leider ist es uns auf der Reise nicht wirklich vergoennt eine Radtour zu geniessen, kurz vor dem Ziel ist uns ein Reifen geplatzt und die Entfernung auf diesem riesigen Gelaende sind zu gross um stattdesen zu laufen. So waren wir also fuer den ersten Tag auf Angkor Wat beschraenkt was allerdings nicht wirklich ein Nachteil war, man kann hier bequem einen ganzen Tag rumlaufen ohne irgendeine Ecke zweimal zu sehen.
Angkor Wat, das groesste Sakralbauwerk der Welt, besteht aus mehreren Ebenen und der Rundgang um die Erste ist voll mit wunderschoenen Wandreliefs, unvorstellbar filigran.

Wandrelief in Angkor Wat

Dazu kommen u.a. 1900 gemeisselte sogenannte Apsaras, Abbildungen von himmlischen Taenzerinnen die alle unterchiedlich sind, keine Abbildung gleicht der Anderen.

Apsaras - Das Laecheln von Angkor

Wenn man sich vorstellt, dass das alles vor hunderten von Jahren in muehsamer Handarbeit gemeisselt wurde beeindruckt das Ganze noch mehr.
Dieser Gedanke laesst sich waehrend des gesamten Aufenthalts nicht verdraengen, wie haben es die Menschen vor so langer Zeit geschafft solch fantastische Meisterwerke zu errichten?

Angkor Wat bezieht seine Faszination u.a. auch von der Tatsache, dass man in Reiseberichten fast ausschliesslich diesen Komplex der Tempelanlage zu sehen bekommt. Ganz unerwartet haben wir dann aber am zweiten Tag noch schoenere und faszinierendere Bereiche besichtigt, naemlich den Bayon-Tempel und Ta Prohm.

Der Bayon-Tempel ist selbst fuer Laien erkennbar in einem anderen Stil gebaut und deutlich kleiner als Angkor Wat. Herausragendes Merkmal und ein unbeschreiblicher Anblick sind die Gesichtertuerme. Hunderte von Gesichtern, die den Erbauer und Gruender des Tempels darstellen sollen, beobachten die Touristen, teilweise standen wir auf der obersten Ebene direkt vor den Gesichtern, eine unvergessliche Aussicht.

Gesichtertuerme von Bayon

Im voelligen Gegensatz zu allen anderen Bereichen von Angkor steht der Ta Prohm. Hier hat man sich bewusst entschieden die Natur wirken zu lassen und nur marginal zu restaurieren, so sieht Ta Prohm heute noch fast genauso aus wie es vor gut 140 Jahren gefunden wurde. Viele der Mauern sind durchzogen von gigantischem Wurzelwerk und auf den Tempeln wachsen Urwaldriesen deren Wurzeln die Haeuser umschliessen wie eine Schlange, Bilder, die uns total in ihren Bann gezogen haben. Wir sind lange dort herumgelaufen und haben uns so ziemlich jeden Winkel des Tempels erkundet. Hatte mal wieder was von Indiana Jones:-)!!!

Ta Prohm

Insgesamt haben wir uns 3 Tage in Angkor rumgetrieben, es waere sicherlich auch Problemlos moeglich gewesen noch laenger dort zu bleiben ohne irgendetwas zweimal gesehen zu haben aber nach drei Tagen ist die weitere Aufnahefaehigkeit extrem eingeschraenkt, wir haben am 4. Tag erst einmal Pause gemacht weil uns die vielen, vielen Eindruecke und Bilder fast erschlagen haben.

Von Siem Reap, dem Ausgangspunkt fuer die Besichtigung von Angkor sind wir weiter gefahren nach Kompong Thom um uns die Tempel von Sambor Prei Kuk anzuschauen. Ueblicherweise macht man diesen Trip genau anders herum und jetzt wissen wir auch warum. Wer Angkor gesehen hat wird Probleme kriegen so kurz danach noch Begeisterung fuer irgendeinen anderen Tempel zu empfinden. Auch wenn uns Sambor Prei Kuk gut gefallen hat standen hier eher andere Punkte im Vordergrund. Der Weg zum Tempel fuehrte fuer 35 km durch kleine Doerfer und Reisfelder, ein wunderschoenes Bild und ein toller Einblick in das alltaegliche Leben der Kambodschaner.

Daneben haben wir hier noch eine unserer Lieblingsgeschichten erlebt.
In unserem Zimmer ist nachts der Strom ausgefallen, ist nicht wirklich ungewoehnlich so dass wir uns darueber keine grossartigen Gedanken gemacht haben, war halt nur sehr warm weil der Ventilator nicht mehr ging.
Am Morgen ist uns dann aufgefallen, dass ueberall Strom war nur nicht in unserem Zimmer. Einen Sicherungskasten hab ich im Zimmr nicht gefunden, nur eine etwas altertuemliche Sicherung mit der wir aber nichts anfangen konnten. Also erstmal runter zur Rezeption und einer nett laechelnden aber kein Wort verstehenden Mitarbeiterin versucht zu erklaeren was los ist. Hat natuerlich nicht funktioniert also hab ich die zarte Pflanze an die Hand genommen und bin mit ihr hoch aufs Zimmer.
Und dann ging es los, Alarm im Zauberwald, als sie erkannte was los war mussten natuerlich ein paar Hausdamen, 6 an der Zahl,  zusammengerufen werden um in einer enormen Lautstaerke zu beratschlagen. Das Ergebnis dieser Beratung war der Einsatz eines hochmodernen Praezisionswerkzeugs welches haeufig fuer Reparaturen im Elektrobereich genutzt wird, naemlich ein Besenstiel.
Damit wurde sanft mehrfach auf die im Zimmer befindliche Sicherung eingeschlagen, ganz ueberraschend aber ohne Erfolg. Fuer uns war klar, dass das ein ganz besonderes Erlebnis wird also rasch wie Waldord und Statler aus der Muppet Show Platz genommen und den Anblick des Chaos genossen.
Nachdem klar war, dass der erste Versuch gescheitert war rauschte die Oberhausdame heran, machte das versammelte Team komplett runter, nahm sich den Besen und drosch ordentlich auf die Sicherung ein.
Oh Wunder, auch diese rabiate Idee hatte keinen Erfolg also mal wieder ordentlich ins Funkgeraet gebruellt und dann war es soweit, ER betrat die Buehne, der Haustechniker, der John Wayne unter den Elektrikern. Breitbeiniger Gang, Baseballkappe, Werkzeugguertel, herablassender Blick auf die versammelte, unfaehige Damenwelt,…
Uns war klar, die Show geht weiter! Haetten wir Bier und Chips gehabt, spaetestens jetzt waeren wir darueber hergefallen.

John Wayner hat erst einmal wichtig den Lichtschalter mehrfach ein- und ausgeschaltet um anschliessend die bahnbrechende Erkenntnis zu verkuenden: KEIN LICHT! Ach nee, danke fuer den Hinweis, endlich jemand mit Fachkenntnis im Zimmer.
Also ist John schnellen Schrittes zum AUSSERHALB des Zimmers liegenden Sicherungskasten (die erste gute Idee des Tages), Sicherung rein und siehe da, ein Teil der Lichter und auch der Ventilator gingen wieder aber es waere natuerlich zu einfach wenn es das schon gewesen waere.
Verdutzt stellte John Wayne fest, dass das Licht im Badezimmer noch immer nicht ging. Also ruckzuck eine Stirnlampe aus dem Werkzeugguertel gezaubert, auf die Murmel gesetzt und schon kann man ohne sich weiter zu bewegen die Sicherung im Zimmer minutenlang anstarren in der Hoffnung dass diese Angst bekommt und das Licht wieder funktioniert. Irgendwann hat er dann wohl mitbekommen, dass er es mit einer eher mutigen Sicherung zu tun hat, es war also Zeit zu handeln.

Zu unserer Freude kam nun endlich deutsche Wertarbeit zum Einsatz, ein Akkubohrschrauber von Bosch. Sicherung abmontiert, Schalter abmontiert, an Kabeln rumgezogen und wieder alles zusammengebaut. Leider ging das Licht noch immer nicht aber unser grinsen ging mittlerweile einmal komplett rum.

Und dann traff Wicky wohl der Geistesblitz, einfach die Gluehbirne austauschen und hokuspokus geht das Licht wieder. Hat ja auch nur eine gute Stunde gedauert!
Denen hat es sicher nicht gefallen aber wir haben uns daruber koestlich amuesiert.

Kambodscha – Phnom Penh und Battambang

Kambodscha, wenn uns jemand vor 15 Jahren gesagt haette, dass wir dort mal Urlaub machen haetten wir ihn vermutlich fuer verrueckt erklaert, Auch heute noch verbindet man Kambodscha vermutlich leider noch immer hauptsaechlich mit den roten Khmer doch das Land hat heutzutage viel zu bieten und ist absolut sicher zu bereisen. Die unfassbare Geschichte der Schreckensherrschaft der roten Khmer war aber trotzdem fuer uns absolutes  Pflichtprogramm, das gehoert in Kambodscha einfach dazu, doch dazu gleich mehr.

Thronsaal im Koenigspalast von Phnom Penh

Die Hauptstadt Phnom Penh war der Ausgangspunkt unserer Kambodscha-Reise, nach einem kurzen Flug von Sabah ueber Kuala Lumpur sind wir vormittags in PP angekommen. Der erste Eindruck der Stadt, den wir von der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt gewonnen haben war schon sehr faszinierend. Im Gegensatz zu anderen Hauptstaedten der Region, die viele, viele Jahre Entwicklungsvorsprung haben, ist hier alles mindestens 3 Kategorien kleiner und ruhiger. Es gibt nur eine kleine, sehr ueberschaubare Shoppingmall, keine westlichen Ketten wie McDonalds oder  Starbucks, etc. sondern viele lokale Geschaefte in typisch asiatischem Ambiente, naemlich immer so aussehend als waeren sie noch nicht fertig oder uralt:-).
Die Preise sind entsprechend niedrig und noch nicht durch zuviel Tourismus kuenstlich in die Hoehe getrieben.

Im grossen und ganzen hat PP aber eigentlich nicht viel zu bieten, kulturelles Highlight ist der Koenigspalast und die auf dem Gelaende liegende Silberpagode.
Der Koenig wohnt noch heute in dieser Residenz aber einige Plaetze und Pagoden sind fuer die Oeffentlichkeit frei gegeben wie zum Beispiel die Thronhalle und andere repraesentative Gebaeude. Selbst in einem verhaeltnismaessig armen Land wie Kambodscha ist der Reichtum der die Koenigsfamilie umgibt unvorstellbar, hier ist alles Gold (oder Silber) was glaenzt.

Die Silberpagode verdankt ihren Namen den 5329 Silberfliesen, von denen jede 1,125 kg wiegt, welche als Fussboden dienen, leider ist hiervon aber nur ein winziger Bruchteil zu sehen, der Rest ist mit gruenem Teppich abgedeckt.
In der Silberpagode wird eine fast lebensgrosse, ca, 90 kg schwere goldene Buddha-Statue aufbewahrt, ueber und ueber mit Diamanten besetzt. Ausserdem findet man hier die heiligste Buddha-Statue des Landes, den Smaragd-Buddha Preah Keo. Interessanterweise ist in vielen Laendern die heiligste Statue nicht immer die imposanteste oder wertvollste Variante, wichtiger ist immer die Geschichte oder die der Statue zugeschriebenen Wunder.

Nach der Besichtigung von Koenigspalast und Silberpagode haben wir uns einem der schwersten Kapitel der bisherigen Reise gewidmet, der Schreckensherrschaft der roten Khmer. Wir haben sowohl die Killing Fields von Choeung Ek als auch das Gefaengnis Tuol-Sleng besichtigt. Diese Reiseberichte sind bestimmt nicht der richtige Ort um Details mitzuteilen aber das wird sicherlich daheim in persoenlichen Gespraechen nochmal ein Thema werden. Es ist absolut unvorstellbar welche Greueltaten hier 4 Jahre lang durchgefuehrt wurden, das ist mit Worten kaum zu beschreiben. Wir hatten jedenfalls waehrend unseres ganzen Aufenthalts in Kambodscha immernoch viele Gedanken an das Terrorregime im Hinterkopf, das laesst uns nicht wirklich los. Wenn man sich vorstellt, dass die Bevoelkerungszahl direkt und indirekt durch die Herrschaft der roten Khmer um die Haelfte zurueckgegangen ist hat man zumindest eine grobe Vorstellung der Dimensionen.

Gedenk-Stupa auf den Killing Fields

Pervers wird es wenn man sich ueberlegt, dass es fast 30 Jahre gedauert hat bis einige der massgeblich handelnden Personen zur Rechenschaft gezogen wurden. Gerade heute haben wir in den Nachrichten gesehen, dass erneut 3 Verantwortliche vor Gericht stehen, 32 Jahre spaeter!!!!Viele Jahre haben die Leute, die den Tod von Millionen Menschen auf dem Gewissen haben in der UNO-Vollversammlung einen Platz gehabt und im Grunde ihre Opfer vertreten, das ist absolut unfassbar wenn man darueber nachdenkt.

Umso faszinierender ist die unglaubliche Freundlichkeit der Kambodschaner, in Asien haben wir bisher keine netteren Menschen kennengelernt. Die Kinder lachen und winken wenn wir vorbeikommen ohne zu betteln, die Menschen grinsen uns an und selbst die aelteren Menschen waren extrem freundlich und gut gelaunt. Wir haben uns immer gefragt wieviel Leid diese Augen schon gesehen haben muessen und heutzutage sitzen diese Menschen vor Ihren Shops und freuen sich des Lebens, absolut beindruckend.

Immer ein Laecheln auf dem Gesicht!

Von PP ging es weiter nach Battambang, einer kleine Stadt im Norosten von Kambodscha.
In Kambodscha ist ja ohnehin alles ein wenig langsamer und entspannter aber Battambang ist in dieser Hinsicht eine Klasse fuer sich. Geschwindigkeit ist hier ein Fremdwort, sehr entspannend.
Battambang steht u.a. auch fuer ein Stueck kambodschanische Geschichte, naemlich den Bamboo-Train. Nachdem Kambodscha nach der Zeit der roten Khmer entgueltig voellig am Boden lag haben die Menschen langsam wieder versucht ihr Leben in den Griff zu kriegen, zur Hilfe kam hierbei die noch halbwegs intakte Eisenbahnstrecke zwischen Battambang und PP. Da es aber keine Zuege mehr gab wurden zum Transport zwei Achsen auf die Schienen geschmissen, ein Floss aus Bambusstoecken drauf und ein kleiner Motor zum Antrieb drangebaut und fertig war der Schwerlasttransporter, bis zu 7t wurden so pro Zug transportiert.

Sekundenschnell - Aufbau des Bambuszuges

Heutzutage fahren die Touristen ca. 20 Minuten in ein kleines Dorf und wieder zurueck, alles andere als komfortabel aber trotzdem eine sehr lustige Fahrt. Uebrigens fahren diese Dinger deutlich schneller als erwartet, wir hatten mit einer entspannten Fahrt durch die schoene Umgebung gerechnet aber das geht ganz schoen ab.

In Battambang sind wir dann auch nochmal deutlich mit einem leider noch immer sehr praesenten Problem welches die roten Khmer hinterlassen haben konfrontiert worden, den Landminen.
Diese wurden grossflaechig und auch nicht kartografiert praktisch in ganz Kambodscha verteilt, insbesondere um Tempel herum da eine andere Religion als die roten Khmer verboten war.
So haben wir in vielen der Tempel die noch nicht komplett von den Landminen befreit wurden strikt nur auf den Wegen bleiben duerfen, grosse Schilder am Rand haben ueberdeutlich vor der Gefahr gewarnt so dass wir zwischendurch schon mit einem sehr mulmigen Gefuehl unsere Besichtigung fortgesetzt haben.

Ein leider alltaegliches Bild in Kambodscha

Das naechste Ziel der Reise war die Stadt Siem Reap, die Stadt ist die Basis fuer Ausfluege nach Angkor Wat, der groessten Tempelanlage der Welt. Angkor Wat war noch besser als erwartet aber dazu erfahrt Ihr mehr im naechsten Bericht.

Borneo – Sabah

Von Brunei ging es mit dem Bus wieder in den malaysischen Teil Borneos und zwar in die Hauptstadt des Bundesstaates Sabah, nach Kota Kinabalu.

Typisch fuer Borneo - Nashornvogel

Wir haben auf dieser Reise ja schon viele Grenzuebertritte mitgemacht und viele Stempel im Reisepass gesammelt aber diese Busfahrt hat alles getoppt.

Wenn man einen Blick auf die Landkarte wirft sieht man, dass Brunei in der aeussersten oestlichen Ecke des Bundesstaates Sarawak liegt und praktisch Sabah und Sarawak teilt.
Darueber hinaus wird das Staatsgebiet Bruneis von einem Stueck Sarawak in zwei Haelften geteilt.

Die Busfahrt spielte sich also folgendermassen ab.

Morgens 07.30h in Brunei, nach einem Knoppers zum Fruehstueckchen rein in den Bus
20 Minuten Fahrt bis zur Grenze Brunei
Raus aus dem Bus, Ausreisestempel Brunei abholen, rein in den Bus
2 Minuten Fahrt bis zum Grenzhaeuschen Malaysia
Raus aus dem Bus, Einreisestempel Malaysia abholen, rein in den Bus
Kurze Fahrt bis zur Grenze Malaysia
Raus aus dem Bus, Ausreisestempel Malaysia abholen, rein in den Bus
2 Minuten Fahrt bis zum Grenzhaeuschen Brunei
Raus aus dem Bus, Einreisestempel Brunei abholen, rein in den Bus
Kurze Fahrt bis zur Grenze Brunei
Raus aus dem Bus, Ausreisestempel Brunei abholen, rein in den Bus
2 Minuten Fahrt bis zum Grenzhaeuschen Malaysia
Raus aus dem Bus, Einreisestempel Malaysia abholen, rein in den Bus

Als dumme Europaeer sind wir davon ausgegangen, dass wir das gluehende Stueck Altmetall nun nicht mehr verlassen muessen so dass wir uns nach all dem raus- und reinhuepfen erst einmal schlafen gelegt haben. 5 Minuten spaeter, wir waren gerade schoen fest eingeschlafen, ruettelt der Busfahrer an meinem Bein und ruft “Out, Out, Out”! Unzaehlige Einheimische starren den grossen, weissen Alien an, ich selber muss ziemlich daemlich aus der Waesche geguckt haben, und hatte absolut keine Ahnung, warum wir jetzt schon wieder aussteigen mussten aber egal.

Also, raus aus dem Bus, Ausreisestempel Sarawak(!) abholen
ZU FUSS bis zum Grenzhaeuschen Sabah
Einreisestempel Sabah abholen

Das Ergebnis der Fahrt Brunei-Sabah!

Anschliessend haben wir dann herausgefunden, dass der teilautonome Status von Sarawak an diesem Prozedere schuld ist.
Und wenn man bedenkt, dass der Teil Malaysias, der Brunei in zwei Haelften teilt eigentlich noch zum Brunei Staatsgebiet gehoert und nur verpachtet ist wird die ganze Aktion noch absurder.
Eine fast identische Tour haben wir uebrigens mit dem Boot gemacht als wir zum Nationalpark gefahren sind und da hat es niemanden interessiert, wir mussten noch nicht mal unseren Ausweis vorzeigen.

Ich brauche sicherlich nicht zu erwaehnen, dass wir auch die jeweiligen Ein- und Ausreiseformulare mehrfach ausfuellen mussten.

Sabah unterscheidet sich nicht sonderlich von Sarawak, so dass wir uns auch hier auf die verbliebenen Naturschoenheiten konzentriert haben. Hauptsaechlich sind hier zwei Dinge erwaehnenswert, der Regenwald im Osten und die Tauchgebiete im Sueden.

Wir haben zwei Amerikaner getroffen, die uns von einer Urwald-Lodge vorgeschwaermt haben. Dort haette man noch die besten Aussichten wilde Orang Utans, Nasenaffen, Nashornvoegel etc. zu beobachten. Als wir dann die Bilder gesehen haben stand unser Entschluss schnell fest dort unsere Geburtstage zu verbringen.

Makakenaffe im Dschungel von Borneo

Die Lodge hatte sehr einfache aber saubere Huetten und lag direkt am Fluss der mitten durch das Naurschutzgebiet verlief.
Und was sollen wir sagen, der Tip war Gold wert. Wir waren die Haelfte unserer Zeit dort die einzigen Gaeste, war halt noch Nebensaison, so dass wir alleine mit dem Boot unterwegs waren.
Auf der ersten Fahrt haben wir auf einem Baum direkt am Fluss 5 wilde Orang Utans gesehen, dass war noch beeindruckender als die Halbwilden im Camp. Unzaehlige Makakenaffen, Kingfisher-Voegel, Nashornvoegel, Nasenaffen und einiges mehr kam im Laufe der Ausfluege noch dazu.
Zusammen mit dem tollen Essen und der himmlischen Lage hatten wir also einen rundum tollen Geburtstag.

Junger Orang-Utan beim Abendessen

Hoehepunkt in Sabah war aber ohne Zweifel das Tauchen. Wir hatten uns eigentlich schon von dem Gedanken verabschiedet auf der umgebauten Oelplattform, die wir uns vor der Reise rausgesucht hatten, zu wohnen weil die recherchierten Preise viel zu teuer waren aber vor Ort hat ein detaillierter Preisvergleich mit anderen Anbieten ergeben, dass die Unterschiede nicht sonderlich gross sind.

Somit haben wir fuer ein paar Tage auf einer alten Oelplattform gewohnt die vorgelagert vor der Insel Mabul festgemacht war. Diese Plattform wurde in den siebziger Jahren in Panama u.a. als Wohnplattform fuer die Oelarbeiter genutzt und ist nach vielen Jahren verschiedener Nutzung und Restaurierung nun an ihrem vermutlich finalen Platz angekommen und dient als All inlusive Wohn- und Tauchkomplex in einem der schoensten Tauchreviere der Welt, naemlich der Insel Sipadan.

Unsere Tauchplattform - der absolute Hammer!!!!!!

Auge in Auge mit dem Schwarzspitzenriffhai

Sipadan ist eine Insel mit einer ca. 600 Meter tiefen Steilwand, viele Berichte anderer Taucher habe unsere Erwartungen in astronomische Hoehen getrieben und wir sind absolut nicht enttaeuscht worden.
Auf jedem Tauchgang haben wir unzaehlige Schildkroeten und Schwarzspitzenriffhaie gesehen, teilweise weniger als eine Armlaenge entfernt. Die Schwaerme von Barracudas und Jackfischen waren so riesig, dass es ueber uns schlagartig dunkel wurde. Eine Herde Bueffelkopfpapageienfische ist gemaechlich ueber das Riff hergeschwommen, viele Makrofische wie Nacktschnecken, Frogfische oder Geisterpfeifenfische kommen dazu, diese Liste koennten wir beliebig fortsetzen, es war einfach unglaublich.

Unzaehlige Schildkroeten auf jedem Tauchgang

Wir haben teilweise 5 Tauchgaenge am Tag gemacht, normalerweise reichen uns max. 3, und nur aufgehoert weil der Tag ja auch irgendwann leider mal zu Ende geht.

Dazu kamm noch diese aussergewoehnliche Plattform, ein sehr extravaganter Platz zum schlafen mit einer sehr  professionellen Tauchschule, einem tollen Team, mal wieder hervorragendem Essen, etc.
Diese Zeit war etwas ganz besonderes und hat uns phantastisch gefallen. Leider konnten wir unseren Aufenthalt nicht verlaengern weil die Hochsaison anfing so dass die Plattform ausgebucht war.
Die ersten Tage waren wir teilweise nur fuenf Gaeste (!!!) auf dieser riesigen Plattform, das hatte auch was fuer sich!

Absolut faszinierend - ein Geisterpfeifenfisch

Schweren Herzens aber auch voller Vorfreude auf unsere weiteren Abenteuer haben wir uns also von dort aufgemacht nach Kambodscha, ein wenig naeher an die Heimat! Kambodscha. Laos und Vietnam standen bzw. stehen noch auf unserer Liste.
Was wir dort alles erlebt haben erfahrt Ihr bald.