Von Brunei ging es mit dem Bus wieder in den malaysischen Teil Borneos und zwar in die Hauptstadt des Bundesstaates Sabah, nach Kota Kinabalu.
Typisch fuer Borneo - Nashornvogel
Wir haben auf dieser Reise ja schon viele Grenzuebertritte mitgemacht und viele Stempel im Reisepass gesammelt aber diese Busfahrt hat alles getoppt.
Wenn man einen Blick auf die Landkarte wirft sieht man, dass Brunei in der aeussersten oestlichen Ecke des Bundesstaates Sarawak liegt und praktisch Sabah und Sarawak teilt.
Darueber hinaus wird das Staatsgebiet Bruneis von einem Stueck Sarawak in zwei Haelften geteilt.
Die Busfahrt spielte sich also folgendermassen ab.
Morgens 07.30h in Brunei, nach einem Knoppers zum Fruehstueckchen rein in den Bus
20 Minuten Fahrt bis zur Grenze Brunei
Raus aus dem Bus, Ausreisestempel Brunei abholen, rein in den Bus
2 Minuten Fahrt bis zum Grenzhaeuschen Malaysia
Raus aus dem Bus, Einreisestempel Malaysia abholen, rein in den Bus
Kurze Fahrt bis zur Grenze Malaysia
Raus aus dem Bus, Ausreisestempel Malaysia abholen, rein in den Bus
2 Minuten Fahrt bis zum Grenzhaeuschen Brunei
Raus aus dem Bus, Einreisestempel Brunei abholen, rein in den Bus
Kurze Fahrt bis zur Grenze Brunei
Raus aus dem Bus, Ausreisestempel Brunei abholen, rein in den Bus
2 Minuten Fahrt bis zum Grenzhaeuschen Malaysia
Raus aus dem Bus, Einreisestempel Malaysia abholen, rein in den Bus
Als dumme Europaeer sind wir davon ausgegangen, dass wir das gluehende Stueck Altmetall nun nicht mehr verlassen muessen so dass wir uns nach all dem raus- und reinhuepfen erst einmal schlafen gelegt haben. 5 Minuten spaeter, wir waren gerade schoen fest eingeschlafen, ruettelt der Busfahrer an meinem Bein und ruft “Out, Out, Out”! Unzaehlige Einheimische starren den grossen, weissen Alien an, ich selber muss ziemlich daemlich aus der Waesche geguckt haben, und hatte absolut keine Ahnung, warum wir jetzt schon wieder aussteigen mussten aber egal.
Also, raus aus dem Bus, Ausreisestempel Sarawak(!) abholen
ZU FUSS bis zum Grenzhaeuschen Sabah
Einreisestempel Sabah abholen
Das Ergebnis der Fahrt Brunei-Sabah!
Anschliessend haben wir dann herausgefunden, dass der teilautonome Status von Sarawak an diesem Prozedere schuld ist.
Und wenn man bedenkt, dass der Teil Malaysias, der Brunei in zwei Haelften teilt eigentlich noch zum Brunei Staatsgebiet gehoert und nur verpachtet ist wird die ganze Aktion noch absurder.
Eine fast identische Tour haben wir uebrigens mit dem Boot gemacht als wir zum Nationalpark gefahren sind und da hat es niemanden interessiert, wir mussten noch nicht mal unseren Ausweis vorzeigen.
Ich brauche sicherlich nicht zu erwaehnen, dass wir auch die jeweiligen Ein- und Ausreiseformulare mehrfach ausfuellen mussten.
Sabah unterscheidet sich nicht sonderlich von Sarawak, so dass wir uns auch hier auf die verbliebenen Naturschoenheiten konzentriert haben. Hauptsaechlich sind hier zwei Dinge erwaehnenswert, der Regenwald im Osten und die Tauchgebiete im Sueden.
Wir haben zwei Amerikaner getroffen, die uns von einer Urwald-Lodge vorgeschwaermt haben. Dort haette man noch die besten Aussichten wilde Orang Utans, Nasenaffen, Nashornvoegel etc. zu beobachten. Als wir dann die Bilder gesehen haben stand unser Entschluss schnell fest dort unsere Geburtstage zu verbringen.
Makakenaffe im Dschungel von Borneo
Die Lodge hatte sehr einfache aber saubere Huetten und lag direkt am Fluss der mitten durch das Naurschutzgebiet verlief.
Und was sollen wir sagen, der Tip war Gold wert. Wir waren die Haelfte unserer Zeit dort die einzigen Gaeste, war halt noch Nebensaison, so dass wir alleine mit dem Boot unterwegs waren.
Auf der ersten Fahrt haben wir auf einem Baum direkt am Fluss 5 wilde Orang Utans gesehen, dass war noch beeindruckender als die Halbwilden im Camp. Unzaehlige Makakenaffen, Kingfisher-Voegel, Nashornvoegel, Nasenaffen und einiges mehr kam im Laufe der Ausfluege noch dazu.
Zusammen mit dem tollen Essen und der himmlischen Lage hatten wir also einen rundum tollen Geburtstag.
Junger Orang-Utan beim Abendessen
Hoehepunkt in Sabah war aber ohne Zweifel das Tauchen. Wir hatten uns eigentlich schon von dem Gedanken verabschiedet auf der umgebauten Oelplattform, die wir uns vor der Reise rausgesucht hatten, zu wohnen weil die recherchierten Preise viel zu teuer waren aber vor Ort hat ein detaillierter Preisvergleich mit anderen Anbieten ergeben, dass die Unterschiede nicht sonderlich gross sind.
Somit haben wir fuer ein paar Tage auf einer alten Oelplattform gewohnt die vorgelagert vor der Insel Mabul festgemacht war. Diese Plattform wurde in den siebziger Jahren in Panama u.a. als Wohnplattform fuer die Oelarbeiter genutzt und ist nach vielen Jahren verschiedener Nutzung und Restaurierung nun an ihrem vermutlich finalen Platz angekommen und dient als All inlusive Wohn- und Tauchkomplex in einem der schoensten Tauchreviere der Welt, naemlich der Insel Sipadan.
Unsere Tauchplattform - der absolute Hammer!!!!!!
Auge in Auge mit dem Schwarzspitzenriffhai
Sipadan ist eine Insel mit einer ca. 600 Meter tiefen Steilwand, viele Berichte anderer Taucher habe unsere Erwartungen in astronomische Hoehen getrieben und wir sind absolut nicht enttaeuscht worden.
Auf jedem Tauchgang haben wir unzaehlige Schildkroeten und Schwarzspitzenriffhaie gesehen, teilweise weniger als eine Armlaenge entfernt. Die Schwaerme von Barracudas und Jackfischen waren so riesig, dass es ueber uns schlagartig dunkel wurde. Eine Herde Bueffelkopfpapageienfische ist gemaechlich ueber das Riff hergeschwommen, viele Makrofische wie Nacktschnecken, Frogfische oder Geisterpfeifenfische kommen dazu, diese Liste koennten wir beliebig fortsetzen, es war einfach unglaublich.
Unzaehlige Schildkroeten auf jedem Tauchgang
Wir haben teilweise 5 Tauchgaenge am Tag gemacht, normalerweise reichen uns max. 3, und nur aufgehoert weil der Tag ja auch irgendwann leider mal zu Ende geht.
Dazu kamm noch diese aussergewoehnliche Plattform, ein sehr extravaganter Platz zum schlafen mit einer sehr professionellen Tauchschule, einem tollen Team, mal wieder hervorragendem Essen, etc.
Diese Zeit war etwas ganz besonderes und hat uns phantastisch gefallen. Leider konnten wir unseren Aufenthalt nicht verlaengern weil die Hochsaison anfing so dass die Plattform ausgebucht war.
Die ersten Tage waren wir teilweise nur fuenf Gaeste (!!!) auf dieser riesigen Plattform, das hatte auch was fuer sich!
Absolut faszinierend - ein Geisterpfeifenfisch
Schweren Herzens aber auch voller Vorfreude auf unsere weiteren Abenteuer haben wir uns also von dort aufgemacht nach Kambodscha, ein wenig naeher an die Heimat! Kambodscha. Laos und Vietnam standen bzw. stehen noch auf unserer Liste.
Was wir dort alles erlebt haben erfahrt Ihr bald.